Okavango Delta

Moremi Game Reserve.

 

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Moremi Game Reserve. Es gilt als eines der sehenswertesten Gebiete Afrikas. Hier gibt es noch keine Hotels und Betonstraßen. Hier in dieser unberührten Natur gingen wir auf Pirsch und hatten großes Glück. Wir kamen gerade rechtzeitig, um eine riesige Elefantenherde zu beobachten. Unsere Guides schätzten die Zahl der Tiere auf ca. 100. Eine solch große Herde ist unüblich und so vermuteten die Guides, dass sich mehrere Herden für die Wanderung zusammengeschlossen hatten.

 

 

 

 2-Wochen altes Elefantenjunges

 

Auf unserer Reise durch das Moremi Reservat überquerten wir einige „Brücken", wenn man diese als solche bezeichnen kann. Das Passieren dieser „Brücken" grenzte schon fast an versuchten Selbstmord. Selbst Shadreck, unserem Fahrer, war nicht ganz wohl dabei und so ließ er uns bei der ersten „Brücke" doch lieber aussteigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Übernachtung war auf dem Third Bridge Campsite geplant. Schon eine Warntafel am Eingang wies auf die Gefahren durch Paviane und Hyänen hin. Na ganz toll, auch das noch. Aber dass diese Affen und auch die Hyänen gar keinen Respekt vor uns Menschen hatten, haben wir nicht gedacht. Beim Inspizieren der Toilettenanlagen rechneten wir dann aber doch mit dem Schlimmsten. Denn diese hatten vergitterte Türen, aber dafür waren auch hier, wie schon so oft, die Toiletten und Duschen nicht benutzbar. Doch eines beruhigte uns, wer es bis zu den Toiletten schafft, ist vor angreifenden Wildtieren sicher.

 

Auch für die Dunkelheit war wieder das oberste Gebot: Keine Alleingänge zu den Toiletten! Und so blieb uns nichts anderes übrig, als kurz vor dem Schlafengehen noch einmal hinterm Zelt zu verschwinden. Natürlich immer zu zweit. Und, wie sollte es auch anders sein, lag vor uns im Gebüsch eine Hyäne, keine 2 m von uns. Die beiden Augen leuchteten im Schein der Taschenlampe wie glühende Kohlen. Uns kamen wieder Uwe´s Worte in den Sinn: Nicht laufen! Ruhig weggehen! Und so schwer es auch fiel, wir gingen ganz langsam ins Zelt zurück und zogen dann so schnell es nur ging den Reißverschluss zu. Doch kaum kehrte im Camp Ruhe ein, kamen sie von allen Seiten. Ein Honigdachs schleuderte unsere Kochtöpfe umher, Elefanten rupften über unseren Köpfen Blätter von den Bäumen, die Hyäne, die inzwischen Verstärkung bekommen hatte, schnüffelte an den Zelten herum und direkt hinter unserem Zelt graste ein Flusspferd.

 


An schlafen war da kaum zu denken. Adrenalin pur. Aber wir wollten doch so nah wie möglich an die Tiere heran. Also bitte, nur keine Angst.

 

Nach dieser aufregenden Nacht ging es vorbei an Hippos, Krokodilen, Zebras und Giraffen zum nächsten Abenteuer, einer Bootsfahrt tief ins Okavangodelta.

 

Wir verteilten uns auf 2 doppelstöckige Motorboote und dann ging es ab ins Delta.

 

Durch dichte Papyruswälder und verschlungene Wasserstraßen erkundeten wir das Delta. Uns bot sich eine einmalig schöne Tier- und Pflanzenwelt. Ein riesiger Elefant fraß genüsslich Papyrus und ließ sich durch unsere Anwesenheit nicht stören. Wir hielten an einer Brutkolonie von Marabus und Nimmersatten.

 

 

 

 

 

 

 

 


Bis zur Mittagspause hatten wir eine kleine Lagune erreicht. O.T., unser Koch, hatte für uns wieder einmal ein Superessen gezaubert. Wie er das nur immer hinbekommt, so mitten im Busch. Und dann konnte jeder in der Lagune baden gehen. Diese Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen. Wer weiß, wann wir das nächste Mal funktionierende Duschen haben werden. Flusspferde und Krokodile würden sich hier wohl nicht aufhalten, weil die Strömung an dieser Stelle des Okavango zu stark sei. Na hoffentlich hatte das auch jemand den Hippos und Krokos gesagt.